Rendezvous

Das Rendezvous

Herr Max, der hat ein Rendezvous,
Frau Luise Huber sagte zu.
Worauf er lang’ schon sich gefreut,
das findet statt am Abend heut’.
Sie sagt sogar, sie lädt ihn ein
auf Häppchen und ein Gläschen Wein.
Herr Max notiert sich die Adresse,
auf dass sein Ziel er nicht vergesse,
kauft einen großen Blumenstrauß
und putzt sich fein für sie heraus.
Verlässt sein Haus und nimmt den Bus,
das letzte Stück geht er zu Fuß.
Der Kopf, der brummt, das Herz schlägt sehr,
traf er doch lang kein Weibsbild mehr.
Verwirrt noch mehr ist jetzt sein Bild,
stehn so viel Namen auf dem Schild
des Hauses, wo Frau Huber wohnt.
Doch Suchen hat sich bald gelohnt.
Er läutet und wird eingelassen,
ist glücklich über alle Maßen,
als endlich vor der Tür er steht
der Angebeteten und bebt.
Mit einem Schlag das Glück ist hin,
als ein Herr Huber öffnet ihm.
Herr Max spricht zaghaft sein Begehr,
er wird verjagt und hinterher
kommt noch sein Blumenstrauß geflogen
vom Huber, der sich fühlt betrogen.
Das war’s dann wohl auf Freiersfüßen,
wofür hat er wohl büßen müssen?
Und wo ist dieses Blatt geblieben,
auf das er alles aufgeschrieben?
Die Frau, die sehnlichst er wollt’ sehn
wohnt Lerchenfelderstraße 10,
nicht so, wie’s fälschlich jetzt geschehn,
am Lerchenfeldergürtel 10.