Hund

Der Hund

Herr Max ist von der Pflicht besessen,
sein Hund braucht heut’ noch frisches Fressen.
Auch, wenn es draußen stürmt und schneit,
der Fleischer, ja, der ist nicht weit.
Er nimmt den Hund und auch den Wagen,
was besser ist in diesen Tagen,
fährt direkt zu dem Fleischer hin,
hängt an den Hund und sagt, dass ihn
das Herrchen gleich wird wieder holen.
Der Hund am Haken, wie befohlen,
bleibt ruhig, er wittert die Belohnung
in Form von Knackwurst in der Wohnung.
Der Schnee hat sich derweil verdichtet,
gleich wie Herr Max den Hund gesichtet,
schnappt er ihn, und man fährt zurück
ins warme Heim, ins kleine Glück.
Der Hund, kaum öffnet sich das Tor
verschwindet und will nicht hervor
unter der Bank, selbst die Gerüche
des frischen Fressens in der Küche,
das sonst bei ihm wird gar nicht alt,
die lassen ihn heut’ plötzlich kalt.
So kriecht Herr Max auf allen Vieren,
fühlt sich wie eines von den Tieren,
unter die Bank und zerrt das Tier
hervor, erstarrt, denkt ‚wie wird mir’,
dem Hund, dem fehlt der weiße Punkt
zwischen den Augen und er unkt:
ich nahm den falschen Hund vom Haken.
Beide, nun Aug’ in Aug’, erschraken.