zu einer Burgtheateraufführung

was i no sagn mecht…..zu ana burgtheateraufführung

der Robinson Crusoe, erinnert’s euch dran,
ja des war a mutiger, einsamer mann.
hat auf ana insel glebt jahrzehnte lang,
mecht net wissen, wia oft eahm war angst und bang.
hat sein kumpl, den freitag, kannibalen entrissen,
und wollt eahm von da an kan tag mehr vermissen.
mit anfache mittel habns baut und ham glebt
bis grettet san wurn, wias im biachl halt steht.
der heitige Robinson, ja der hat’s gut,
der strandet im Burgtheater, braucht bloß den mut,
si nackert von ana losch zur andern schwingen
und kann si vasurgn mit di wichtigsten dingen.
den lendenschurz reißt er vom vurhang si abe,
a holztür als floß - eine direktionsgabe.
die sitz und a lusta, nix is vor eahm sicha,
für des, was er braucht, hat er ‚n richtign richa.
und ‚s bsundere dran is no, er is net allan,
glei mehr als fünfhundert leit, di starrn eahm an.
sie tatn a rettn die zwa, gar ka frag,
doch wer spült die rolln dann am nächsten tag?
so rat i euch, schauts euch des spektakel an,
gar oft wird des Burgtheater so was net ham.

© irmgard czerny