Das Zirkus Pony



Das Zirkus Pony

In einem Vorort am Rande der Stadt
ein Zirkus die Zelte aufgeschlagen hat.
Mit Clowns und Tieren, was den Kindern gefällt,
bekommt Illusionen man für wenig Geld.
Klein Leo beobachtet an jedem Abend
ein kleines Pony, im Kreis herumtrabend.
Es ist müde und trottet mit langsamem Schritt –
und nur die Peitschenhiebe halten es fit.
Im Freien angebunden, steht das Tier in der Nacht,
heimlich hat Leo ihm abends Futter gebracht.
Das arme Tier, es dauert ihn sehr,
fällt ihm doch das tägliche Arbeiten schwer.
Leo fasst einen Plan –er möge gelingen –
er will seinem Pony bald die Freiheit bringen.
Auf dem Bauernhof, wo viele Tiere er hat,
wird auch dieser kleine Besucher noch satt.
In der Nacht, wenn es finster ist, lockert er leise
den Zaun um den Zirkus auf geschickte Weise.
Am Abend der letzten Vorstellung dann,
pirscht Leo sich leis‘ an den Zirkus heran,
entfernt ein Stück Brett von dem lockeren Zaun –
holt das Pony heraus, man hört beide kaum.
Das Mondlicht weist ihnen den sicheren Pfad
in die Freiheit…. Ja und am anderen Tag
bricht der Zirkus auf in die nächste Stadt –
ohne Pony, das niemand vermisset hat.


© irmgard czerny